Vereinsgeschichte
Kommt, laßt uns Weggefährten sein!
Weggefährten , sind Menschen, die einander vertrauen, aufeinander achtgeben, sich gegenseitig helfen, sich Gefahren stellen und gemeinsam meistern, miteinander Freud und Leid teilen, sich nicht über den Nächsten erheben; sondern gemeinsam das Ziel suchen und dieses nicht aus den Augen verlieren. Dieses Ziel ist uns in der „Pariser Basis“ vorgegeben, nämlich Menschen zu Christus zu führen.
Die Apostelgeschichte 8, berichtet von zwei Weggefährten, die der Engel des Herrn zusammengeführt hat. Der eine, so wird berichtet, war ein Kämmerer, also der Finanzminister der Königin Kandake aus dem Mohrenlande, ein auch in damaliger Zeit hoch angesehener Mensch. Dieser Minister, war auf dem Wege von Jerusalem nach Gaza und las aus dem prophetischen Buch des Jesaja, es wird berichtet:„ er las laut“!
Laut lesen und dann einen Bibeltext, und das noch in aller Öffentlichkeit, in unserer heutigen Zeit, eine Unmöglichkeit? Fehlt uns hier nicht einfach der Bekennermut? Nur nicht auffallen ist die Devise, aber Christen sind wir laut Steuerkarte doch noch!
Der andere, Philippus, wurde auf Befehl Gottes auf den Weg geschickt, um dem Finanzminister die Worte Jesajas auszulegen. „ Verstehst Du was Du da liesest?“ Eine Vorgehensweise, die heute „haarsträubend“ wäre, einen Minister einfach anzusprechen, das muß man sich mal vorstellen und dann noch fragen, ob er auch verstehe was er da gerade liest, die Bodygards würden demjenigen schon das Fürchten lehren, der sich erdreistet, die Intelligenz eines Ministers anzuzweifeln.
Der Kämmerer aber, war ein intelligenter Mensch und wußte, das er nicht die Tragweite der Schriften, ohne Anleitung und Auslegung ergründen konnte und er bat den Philippus um Hilfe und diese zwei Weggefährten nutzten die Zeit, um etwas zu tun, sie vertieften sich in der Schrift. Der Kämmerer aber, überwältigt von Gottes Wort, ließ sich taufen.
Er aber zog seine Straße fröhlich!
11. November, 1849
Unsere Vorfahren suchten nach einem Weg, um in der damaligen Zeit, jungen Menschen, die vorwiegend aus dem Hessenland, den deutschen Ostgebieten, wie dem Brandenburger Land, Ost - und Westpreußen kamen, eine Heimat zu geben, sie in einem Beruf auszubilden, sie in Rechtschreibung, Lesen und Rechnen auszubilden und ihnen Gottes Wort nahezubringen, so wurde der Männer und Jünglingsverein im damaligen Amt Milspe - Voerde, im Hause Störring, Bergstraße 28 gegründet.
Die Gründungsurkunde spiegelt den Sinn und Zweck des Vereins wieder, es heißt da:
„ Im Namen Gottes, Amen !“
Unter dem heutigen Tage trat hierselbst ein Jünglingsverein ins Leben, der nachstehende Statuten festgesetzt hat,
Statuten des Jünglingsvereins in Voerde
§.1.
Der Zweck des Jünglingsvereins zu Voerde ist:
- Allen Gefahren möglichst entgegenzuwirken, welchen die Jünglinge im Verkehre mit ihres Gleichen, sonderlich durch den Besuch der Wirtshäuser jetziger Zeit ausgesetzt sind.
- durch fördern elementar = wissenschaftlicher Anleitung sie zur geschickten Ausübung ihres Berufs mehr zu befähigen, und
durch Darreichung des Wortes Gottes und Einführung in dieses und die christliche Gemeinschaft sie für die Antwort geneigt zu machen, welche Psalm 119 V. 9 nach der Frage steht: Wie kann ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen? -- Wenn er sich hält nach Deinem Worte.
Es folgen nun die §§ 2 -- §§ 11, hier werden die Kompetenzen und Regeln des Vereins aufgeführt.
§ 12.
Diese ganze Anstalt stellen wir unter den Schutz unseres Herren und Heilandes Jesu Christi; ohne dessen Beistand und Segen alle unsere Mühe und Arbeit vergebens ist, der aber keinen Stein zum Bau seines Zions verwirft und keine Anstalt zum Besten der von Ihm bis in den Tod geliebten und so teuer erkauften Menschen kann unbeachtet und ungesegnet lassen. Und um den Grund auszusprechen, auf den wir bauen und die Hoffnung, die uns beseelt, möchten wir zum Wahlspruch unseres Vereins die Worte Römer 8 V. 31
„Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein!“
Voerde, den 11. November, 1849
Der Vorstand:
C. Hoesch , Direktor
Sichelschmidt D.
Fr. Wilh. Störring
Friedrich Störring
Fr. Wilh. Ischebeck
Eduard Effey
Pfingsten, Pfarrer
Heinrich Hallenberg
Am 16 Dezember 1849 beschloß der Vorstand des Männer und Jünglingsverein Voerde, sich den Rheinischen – Westfälischen Jünglingsbund anzuschließen. Der Beschluß hatte folgenden Wortlaut:
Es wurde beschlossen, daß der Jünglingsverein in Voerde sich an den Rheinisch-Westfälischen Jünglingsbund als Glied anschließen sollte, und erließ der Direktor zu dem Grunde nachstehendes Schreiben an den Direktor des Rheinisch - Westfälischen Jünglingsbundes Herrn Pfarrer Dürselen in Ronsdorf.
Hochwürdiger,
Hochzuverehrender Herr Pfarrer !
Im Namen des Herrn hat sich hier in Voerde ein christlicher Jünglingsverein gebildet, der bereits 40 Mitglieder zählt und den Unterzeichneten zum Direktor erwählt hat. Unsere Statuten sind ganz nach den Normal-Statuten in den No. 25, 26, u. 27 des Jünglingsboten Jahrgang 1849 eingerichtet, einige kleine Zusätze ausgenommen, welche die Örtlichkeit notwendig machten. Die Vorsteher des Vereins sind:
Herr Pfarrer Pfingsten hierselbst
Herr Fr. Wilh. Störring hierselbst
Herr Daniel Sichelschmidt hierselbst
Herr Friedrich Störring hierselbst
Herr Fr. Wilh. Ischebeck hierselbst
Herr Eduard Effey hierselbst
Der Jünglingsverein in Voerde möchte sich nun gerne an den Rheinisch – Westfälischen Jünglingsbund als Glied anschließ0en, weshalb diese ergebenste Anmeldung. Ew. Hochwürden werden deshalb gehorsamst ersucht, die Aufnahme des hiesigen Vereins in den Rhein. – Westf. Jünglingsbund gefälligst bewerkstelligen zu wollen, mit der Bitte, demselben gütigst mit Rat und besonders darin zur Hand zu gehen, wie er sich dem Rhein.-Westf. Jünglingsbunde gegenüber zu verhalten habe.
Der Herr wolle seinen ferneren Segen Gedeihen dem hiesigen Verein verleihen!
Mit der Vollkommensten Hochachtung habe ich die Ehre zu zeichnen, als
Ew. Hochwürden
ergebenster Diener
Voerde, C. Hoesch, Hauptlehrer
am 17. Dezember 1849 der hiesigen Elementarschule.
1850
Unter dem 1. April 1850 ist folgender Eintrag zu lesen:
Auch an den beiden Osterfeiertagen trat der Verein jubelnd und dankend zusammen. Es wurden Osterlieder angestimmt, einige Vorlesungen und eine Osterbetrachtung gehalten. Heute meldeten sich zur Aufnahme in den Verein und wurden aufgenommen: Carl Hederich am Timmerbeul, Carl Steinhaus in Voerde, Wilhelm Griesenbeck zu Jellinghausen, Friedrich Schwarz am Kaiser, Wilhelm Drewe in der Milspe.
1853
Fr. W. Störring wird 1. Vorsitzende
1854
Der Verein wird Mitglied im Kreisverband Elberfeld/Barmen. Aus Platzgründen zieht man um in die Kirchstraße 17 (Haus des Bäckermeisters G.A. Ischebeck)
1858
Gustav Störing wird 1. Vorsitzende
1864
Leher Detert wird 1. Vorsitzende
1865
Fr. W. Ischebeck wird 1. Vorsitzende
1869
Lehrer Vethake wird 1. Vorsitzende
1871
Zu den Sedansfeiern wird erstmals ein Posaunenchor erwähnt
1872
Lehrer Dey wird 1. Vorsitzende
1874
Der Verein feiert sein 25. Jahresfest. Die Festrede hielt Pastor Platzhoff aus Schwelm
Pfarrer Lautz Fr. wird 1. Vorsitzende
1880
A .Hagena wird 1. Vorsitzende
1885
Pfarrer Jürgenymeyer wird 1. Vorsitzende
1888
Niederschrift der Generalversammlung am 5. Februar 1888.
Am heutigen Abend wurde über folgende Gegenstände Beschluß gefaßt.
- Der Verein wird den Geburtstag Sr. Majestät in öffentlicher Feier im Haarmannschen Saale festlich begehen. Als Tag wird Sonntag 25. März in Aussicht genommen. Ebenfalls sprach der Lehrer Klug aus Elberfeld, denn man war seit 1854 Mitglied im Wuppertaler Kreis
- Es soll ein neuer Versuch gemacht werden, den Männerchor für 4 Stimmigen Gesang neu zu gründen, und meldeten sich zu diesem Zwecke bereits 17 Vereinsmitglieder.
- Die Gründung eines Posaunenchores wurde vertagt.
Die Lehrlinge sollen pro Monat einen Beitrag von 15 Pfennigen zahlen.
Voerde, den 5. Februar 1888 Der Präses
Jürgensmeyer, Pfr.
1889/1890
Der Verein war über 40 Jahre als und und traf sich in zwei hintereinander liegenden Zimmern im Dannertsche Hause im Wiemerhof
Pfarrer Topp wird 1. Vorsitzende
1894
Vorstandssitzung Voerde, 29 Januar 1894
In heutiger Vorstandssitzung, in der sich die Herren Pfr. Topp, H. Schnautz, Ad. Rosenberg, Ferdinand Wilkes und der Unterzeichnete eingefunden hatten, wurde über die Gründung eines Posaunenchores verhandelt, desferneren wurde vom Mitglied Schnautz der Antrag gestellt, vor dem demnächstigen Umzuge die Möbeln anstreichen zu lassen. Nach längerer Debatte wurde einstimmig beschlossen, beide Gegenstände der auf den 18. Februar anzuberaumenden Generalversammlung zur Beschlußfassung vorzulegen. Auch über eine evtl. einzurichtende Fortbildungsstunde wurde gesprochen und Beschlußfassung ebenfalls der Generalversammlung überlassen.
Fischer, Schriftführer
Immer wieder mußte der Verein umziehen, sei es, daß der Vorhandene Raum zu klein geworden war, oder die Räumlichkeiten anderweitig genutzt werden sollten; oder die christlichen Gesänge die Nachbarn störten. Der Ruf nach einem eigenen Vereinsheim wurde immer dringlicher, es wurde ein Bauausschuß gegründet.
1896
Zum 1.Vorsitzende wird Pfarrer Beyer gewählt
1897
Der Verein kauft ein Grundstück an der Lohernockenstraße 22. Die Mitglieder legten in Eigeninitiative und durch Spenden den Grundstock für den Bau des Hauses. Pfarrer Topp wird wieder 1. Vorsitzende
1899
Am 16. Juli 1899 feierte man das 50 jährige Bestehen des Vereins auf dem Festplatz am Lohernocken, es wirkten mit: Der Wupperfelder Männerchor. Pfarrer Priester aus Lübbecke und der „Bundes Agent“ Wegener, sowie die Pfarrer der Gemeinde.
1900
Am 8. Juli 1900, war die Grundsteinlegung zum Bau des Hauses. Die Kirchengemeinde gab ein Darlehen von 5.250,00 Mark. In den Grundstein des Vereinshauses wurde eine Urkunde mit folgendem Wortlaut eingemauert:
Urkunde!
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen!
Am heutigen Sonntag, dem 8.Juli im Jahre des Heils neunzehnhundert; im dreizehnten Jahre der gesegneten Regierung Seiner Majestät des deutschen Kaisers und Königs von Preussen Wilhelm 2 wird in Gegenwart der beiden Hirten der evangelischen Gemeinde, Herren Pfarrer Topp und Wittenberg sowie der Mitglieder des evangelischen Männer und Jünglingsvereins Voerde der Grundstein zu dem Vereinshause genannten Vereins gelegt.
Mit dieser darüber gefertigten Urkunde sind wie nachstehend verzeichnet, eingesenkt:
- Die Namen der gegenwärtigen Vorstands—Mitglieder und der beiden Herren Pfarrer, sowie des Architekten.
- Die letzte Ausgabe des „Jünglingsboten“ und die letzte Ausgabe des Gemeindeblattes.
- Die Ordnung der Feier des heutigen Tages beziehungsweise das Protokoll.
Nachdem der Verein im Jahre 1849 am 11 November gegründet, durfte derselbe im vorigen Jahre auf ein 50 jähriges von Gottes Gnade und Treue sichtlich getragenes Bestehen zurückblicken, an welchem Jubiläumstage wir unsern lieben, noch jetzt im Amte befindlichen und im reichen Segen wirkenden Herren General Superintendenten Neebe aus Münster als Festredner in unserer Mitte begrüßen durften. Der Verein hat sich in der langen Reihe von Jahren mit oft recht unzureichenden Räumen behelfen müssen, weshalb der Wunsch nach einem eigenen Heim immer sehnlicher wurde. Was uns zu Beginn dieses Jahres unmöglich schien, ist nun dennoch durch Gottes Führung und Leitung zur Wirklichkeit gelangt. Dem Verein war es seit einigen Jahren vergönnt einen freien Schulraum für seine Zwecke zu benutzen, dem jedoch Anfang dieses Jahres plötzlich ein Ende bereitet wurde, so daß wir uns vor die dringende Entscheidung gestellt sahen, entweder zu bauen, oder den Verein eingehen zu lassen.
Wir hatten somit keine gewisse Stätte. 1. Korinther 4.10
Aber auch hier bewahrheitete sich das Wort der heiligen
Schrift: „Und ich will alle deine Feinde demütigen und verkündige dir, daß der Herr dir ein Haus bauen will“. 1. Chronica 17.10 .
Wir haben erfahren, wie der Herr die Herzen mancher Freunde willig machte, uns mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, so daß wir vorläufig durch Vermittlung unserer Herren Pfarrer ein Konfirmandenzimmer beziehen konnten, sowie, daß wir schon heute in der Lage sind nach dem Plan und unter der Leitung des Herrn Architekten Rudolf Kalthoff, in Firma Gustav Ebinghaus vom Brink bei Voerde die Grundsteinlegung für den Bau des Vereinshauses mit einem Kostenaufwande von MK 11.000,00 festlich zu begehen.
Zu Ihm, unserem gekreuzigten und auferstandenen Heilande erheben wir nun freudig unsere Herzen und Hände, Ihm zu danken und Ihn zu bitten, ferner seine Gnade walten zu lassen über diesen Verein und über den Bau dieses Hauses, sowie zum Aufbau Seines Reiches und zur Verwirklichung des Schriftwortes:“ Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält nach Deinem Worte“. Psalm 119.9
Ihm sei Preis und Ehre. Sein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. Amen!
So geschehen Voerde, den 8. Juli 1900
Der Vorstand des evangelischen Männer und Jünglingsvereins
Richard Ischebeck, Präses Ferdinand Wilkes, Adolf Wieth, W.
Stich Vizepräses, Paul Hoppe, Adolf Rosenberg, Adam Oppermann.
Die Pfarrer der Gemeinde.
Topp Wittenberg
Der Architekt Gustav Ebinghaus
Ordnung der Feier bzw. Protokoll
Nachdem sich die Mitglieder sich um 7,30 Uhr morgens vor dem Hause des Vereins—Präses versammelt haben, marschiert der Verein unter dem Schall der Posaunen in geschlossenem Zuge nach dem Bauplatz. Die Feier beginnt:
- mit Präludium des Posaunenchores
- Gesang der Versammlung mit Posaunenchorbegleitung,(Allein Gott in der Höh sei Ehr)
- Gebet und Ansprache von Herrn Pastor Topp
- Verlesung der Grundsteinurkunde ( Präses)
- Gesang des Verses. Lobe den Herren
- Vollziehung der Grundsteinlegung mit den üblichen Hammerschlägen.
- Schlußgesang der Versammlung: Nun danket alle Gott....
Schluß: Gebet und Segensspruch, von Pastor Wittenberg.
Gott der Herr aber spreche zu dieser Feier Sein Ja und Amen!
Zum 1. Vorsitzende wird Richard Ischebeck gewählt
Am 21.10.1900 wurde der erste Teil des Gebäudes eingeweiht.
1904 - 1905
Es stellte sich aber bald heraus, dass die Räumlichkeiten nicht ausreichten. 1905 beschloß man daher einen Anbau zu errichten. Um alte Bauschulden abzutragen und neue Geldmittel zu gewinnen, wurden in Mitgliederkreisen und Freundeskreisen, Sammlungen durchgeführt. Um eine Hypothek von 13.500,00 Mark aufnehmen zu können, bürgten R. Ischebeck, E. Ischebeck und A. Rosenberg für den Verein. Es wurde eine Turnabteilung gegründet und im Jahre 1905 die ersten Turngeräte angeschafft. 30 - 40 junge Männer zählte die Abteilung an manchen Abenden.
1908
Am 19. Januar, wurde das Haus in der Lohernockenstraße übergeben und feierlich eingeweiht.
1914
69 Mitglieder des Vereins mussten in den 1. Weltkrieg ziehen, so dass die Vereinsarbeit schwierig wurde.
1917
Das Vereinshaus, wird von der Wehrmacht als Pferdestall benutzt.
1919
In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg wurde auch wieder ein Posaunenchor gegründet, der aber an der Frage zur Anschaffung einer Pauke zerbrach.
In Zusammenarbeit mit dem Johanneum Barmen wird eine Sekretärschule eröffnet
1922
Die Zeit der Inflation. Für die Einrichtung eines Jugendraumes wird eine Zahl von 12 Millionen Mark erwähnt
1923
Der Verein feiert sein 75 Jähriges Bestehen mit Pastor Humburg.
1927
Pfarrer Knipp wird 1. Vorsitzende des Männer und Jünglingvereins.
Wie in jedem anderen Verein gab und gibt es auch in unserem Verein, Höhen und Tiefen. So spaltete sich im Jahre 1931 der Verein, und es wurde der Altenvoerder Verein gegründet, aus diesem entstand später der CVJM-Altenvoerde.
1932
Gustav Noelle wird 1. Vorsitzende des Männer und Jünglingsvereins
1933
Gustav Bohner wird 1. Vorsitzende des Männer und Jünglingsvereins
Es folgten nun die dunkelsten Jahre der deutschen Geschichte. 1933 wurden alle Vereine gleichgeschaltet, alle Vereine die Jugendarbeit machten, wurden per Erlaß in die Hitlerjugend integriert. Eine Arbeit an Jugendlichen bis zu18 Jahren, wurde so erschwert, daß eine Gemein-schaft kaum noch möglich war. Sogenannte Fähnleinapelle wurden so gelegt, daß sie meist zur Kirchzeit oder Kindergottesdienstzeit am Sonntagmorgen statt-fanden und wehe denen, die den Kirchgang dem Fähnleinapell vorzogen, Repressalien waren an der Tagesordnung. Trotzdem gab es immer wieder Möglichkeiten auszuweichen, ob nun Kindergottesdienst oder Jugendarbeit, es gab immer wieder mutige Menschen, die sich berufen fühlten, das unverfälschte Wort Gottes weiter -zusagen. In der Zeit, als man unser Vereinshaus für politische Zwecke mißbrauchte, wich man auf Aufenthaltsräume von Firmen aus, bis die politische Führung auch hier einen Riegel vorschob und unter dem Vorwand, daß hier für die Kinder und Jugendlichen kein Versicherungsschutz bestünde, die Zusammenkünfte verbot. So traf man sich in der Gardarobe des Vereinshauses zur Bibelstunde, mit Gustav Bohner oder Ewald Stöhr, zum Kindernachmittag mit Frl. Brockmann, oder in Privathäusern mit Fritz Neuhaus oder Hugo Lindner. Die Amerikaner überrollten Voerde und gaben Tage später den Befehl aus, daß Voerde von der Bevölkerung zu räumen sei, alle Möbel und auch persönliches Eigentum sei beschlagnahmt, außer Tasse, Teller und Eßbesteck, dürfe nichts aus den Häusern mitgenommen werden.
1943
Ewald Stöhr wird 1. Vorsitzender
Von Mai 1945 bis Mai 1948 war die Gemeinde Voerde und auch unser Vereinshaus nacheinander von Russen, Italienern, Serben und Polen besetzt, die es teils als Verpflegungslager, teils als Schwarzmarktzentrale nutzten. Wollte man von Hasperbach nach Milspe, mußte man über Haspe gehen, die Wälder waren von marodierenden Menschen besetzt.
1946
Wurden Randgebiete für den Bezug durch die Voerder Bevölkerung wieder freigegeben, auch das Pfarrhaus in der Lohernockenstraße. Pastor Breer, der dieses Haus bewohnte, stellte dem Verein einen Raum in seinem Hause zur Verfügung, hier trafen sich die nicht allzuweit wohnenden Vereinsmitglieder. Jungschar gab es wieder in der Rektoratschule, (hier ist heute der AWO- Kindergarten) oder auch im Hause Nolzen. Der Jungendienst traf sich im Hause Kaiser am Röttelteich. Der Jungendienst führt seine Freizeit in Groß-Almerode durch, es war ein Zeltlager, die Zelte wurden von der amerikanischen Armee zur Verfügung gestellt.
1947
Das Pfarrhaus an der Lohernockenstraße und die Rektoratschule werden frei, die CVJM Arbeit kann offiziell wieder aufgenommen werden. Die Jungschararbeit findet in der Rektoratschule statt. Die Jungenschaft fährt ins Zeltlager nach Großalmerode. Das Leben normalisiert sich auch in Voerde wieder.
1948
Im Mai war auch unser Vereinshaus wieder frei. Nach einer großen „Entmistungsaktion“ konnten wir unser Vereinshaus wieder benutzen. Inventar gab es nicht mehr, aber noch während der Evakuierung, waren aus Spenden der Mitglieder einige Stühle angeschafft worden. So war es möglich, schon kurze Zeit später unsere Bibelstunden wieder im eigenen Haus abhalten zu können. 1948 fuhr die Jungenschaft auf Gockels LKW in die Freizeit nach Dahlerau, hier wurde im Gemeindehaus auf einem Strohlager übernachtet, gekocht wurde in eigener Regie, Milch bekam man vom nahen Bauernhof. Die Altenvoerder Jungenschaft zeltete in Krähwinkelerbrück, diese hatte wohl Wachen aufgestellt, trotzdem schaffte es die Voerder Jungenschaft, (wie es damals üblich war), den Altenvoeder Jungenschaftswimpel zu erobern, dieser wurde aber am nächsten Tag wieder zurückgebracht.
In diese Zeit fiel auch die Währungsreform, plötzlich mit dem neuen Geld , war alles, auch ohne Lebensmittelmarken, in den Läden zu kaufen, die Schaufenster waren plötzlich zum Bersten voll mit allerlei Waren, von denen man sonst nur zu träumen wagte, in Dahlerau war die Voerder Jungenschaft schon bekannt, wenn die Jungen dann bei ihrem allmorgentlichen Dauerlauf zur Wupper, (hier ging es zum Morgenbad ins kühle Naß)mit hungrigen Blicken an den Geschäften vorbeikamen, wurde auch schon mal etwas Obst herausgereicht, welches dann dankbar entgegengenommen wurde.
1949
Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich, und seine Wahrheit verkündigen mit meinem Munde für und für. PS 89,2
100 Jahre evangelischer Männer und Jünglingsverein Voerde, dieses Ereignis wurde festlich begangen. Vom 24. – 30 Oktober 1949 wurde gefeiert. Vom 24.- 28.10. hielt Pastor Hammacher aus Krefeld, täglich um 20,00 Uhr eine Evangelisation in der Voerder Kirche.
Am 29.Oktober, war eine Rüststunde mit Abendmahlsfeier mit Pastor Breer. Am 30.Oktober um 8,00Uhr, die Morgenwache mit Pastor Steen;um 9,30 Uhr Festgottesdienst mit Pastor Johannes Busch , Witten. Um 15,00 Uhr in der Voerder Kirche, Festfeier für die ganze Gemeinde unter Mitwirkung der vereinigten Männer -- und Posaunenchöre, es sprach Pastor Bopp aus Wuppertal – Barmen. Am 12 November wurde des Tages der Vereinsgründung, am 11. November 1849 gedacht.
1953
Im Jahre 1953 wurde nach vielen Jahren, unter der Leitung von Hans Gouttrin, der CVJM -- Posaunenchor gegründet. Er sah in diesem Chor sein Lebenswerk, widmete ihm seine ganze Kraft und brachte manches persönliche Opfer. Junge Menschen, die Freude an der Blasmusik hatten, bildete er kostenlos aus. Der Chor hatte sich zum Leitwort erkoren:
Es sollen solch Blasen mit den Drommeten (Trompeten) die Priester tun ....4. Mose 10, 8
Auf Goldhochzeiten, in Krankenhäusern, bei den Sang und Klangveranstaltungen im Hülsenbecker Tal, beim Pfingstgottesdienst an der Glöer - Talsperre, bei Bundesposaunenfesten und Kirchentagen, waren die Bläser des Chores gern gesehene Gäste.
1955
Die Richtlinien für die Frauen- und Mädchenarbeit im CVJM werden verabschiedet
1960
Gerhard Bohner wird 1 Vorsitzender und löst Ewald Stöhr ab
1961
Karl Wiethege wird 1. Vorsitzender
1965
Richard Döring wird zum 1. Vorsitzenden gewählt
1968
Im Jahre 1968 bedurfte unser Haus einer dringenden Renovierung, die Kanonenöfen, die bisher unsere Räume erwärmt hatten, wurden durch Außenwandkamine ersetzt, die Dächer des Vereinshauses wurden repariert, der Jugendraum im Kellergeschoß wurde in Eigenarbeit vergrößert, die Toilettenanlagen im Keller wurden erweitert, hierzu mußten einige Kubikmeter Lehm und Felsgestein bewegt werden. Altes Gestühl und kaputte Tische wurden in einer großen Entrümpelungsaktion unter dem Boden des kleinen Saales hervorgeholt, zum Lohernocken Sportplatz gebracht, und zu einem Lagerfeuer aufgeschichtet. In den Abendstunden wurde dann das Lagerfeuer entzündet.
1969
Der Reichsverband ändert seinen Namen in CVJM Gesamtverband Deutschland
1970
Nach seinem engagierten Wirken als Kassierer, Jungschar und Jungenschaftsleiter, wird Werner Paar im Jahre 1970 zum 1. Vorsitzenden gewählt.
1976
Rolf Voss wird 1. Vorsitzender des Vereins
1979
Im Jahre 1979 war es dann wieder soweit, die Mitglieder des Vereins wurden in der Jahreshauptversammlung über dringende Renovierungsarbeiten unterrichtet, wie immer, es fehlte am nötigen Kleingeld. Man entschloß sich also dazu, soviel wie eben möglich in Eigenarbeit zu leisten. August Salzmann stellte in mühevoller Kleinarbeit zwei Schilde her, der eine symbolisierte das CVJM – Dreieck, der andere das Jungschar Emblem, das Ankerkreuz. 5000 Löcher mußten zur Aufnahme von roten und weißen Schuhnägeln gebohrt werden. Die Nägel konnten gekauft und eingeschlagen werden, „ wer den Nagel einkloppt, stiftet für das CVJM – Haus“, war das Motto der Aktion. Damit das bleiverglaste Leuchtturmfenster freigelegt und renoviert werden konnte, wurde ein sogenannter Baustein an Mitglieder und Freunde des Vereins verkauft, die Preise bewegten sich, je nach Geldbeutel, um 20,00 - 50,00 DM und mehr. So wurde gespart und gesammelt, bis 1982 genügend Geld zur Verfügung stand und die Renovierung beginnen konnte. Nach zweijähriger Renovierungszeit war es geschafft, mit Gottes Hilfe, viel selbstlosem und persönlichem Einsatz der Mitglieder des Vereins, erstrahlte unser Heim in neuem Glanze. Eine neue Heizungsanlage wurde eingebaut, und der kleine Jugendraum neu gestaltet.
1980
Unser Verein erhält den Namen „Christlicher Verein junger Menschen“. Mit dieser Namengebung ist sowohl die Mädchen und Frauenarbeit, als auch die gemischte Arbeit im Verein voll integriert.
Es wird eine Volleyballgruppe von Behrens Santjer gegründet
1981
Ulrich Wutzke wird 1. Vorsitzender des Vereins
1983
Seit dem 2. Dezember 1983, ist der CVJM-Ennepetal-Voerde ein eingetragener Verein, er ist unter der Reg.Nr. 227, im Vereinsregister des Amtsgerichtes Schwelm eingetragen.
1984
135. Jahresfest und die Renovierungsarbeiten sind beendet.
1989
Feiern wir unser 140. Jahresfest. Feier mit Bundessekretär Jürgen Vogels zum Rhema „Erinnerungen“
1993
Am 8. September 1993 feiert Hans Gouttrin ein Doppeljubiläum, 40 Jahre ist er Chorleiter und 40 Jahre sind seit der Gründung des Posaunenenchores vergangen. Leider wird es auch das letzte Jahr als Chorleiter sein.
1994
145. Jahresfest mit der Gruppe Ten Sing aus Chemnitz
1995
Unsere Volleyballgruppe wird zum wiederholten Male Stadtmeister.
1997
Unter der Leitung von Christian Hubig wird der Theaterkreis des CVJM Ennepetal-Voerde gegründet.
1998
Die Kirchengemeinde plant an der Lindenstraße 1 ein neues Gemeindezentrum zu bauen und tritt an den CVJM wegen einer Beteiligung an diesem Projekt heran
In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins wird die Entscheidung getroffen, mit der Kirchengemeinde Verhandlungen aufzunehmen
Unser Vereinshaus, wird wegen Teilschließung des Gemeindehauses wegen Baufälligkeit, zum Mittelpunkt der Kirchengemeinde Ennepetal Voerde.
„Die Mausefalle“ des Theaterkreises kommt zur Aufführung
1994
Der Theaterkreis erweckt den „Gestiefelten Kater“ auf der Bühne mit Leben
Unter dem Motto „Kommt, lasst uns Weggefährten sein......“ begehen wir unser 150 Jahresfest
2003
Marita Martini wird zur 1. Vorsitzenden gewählt
2010
Amelie Clever tritt die Nachfolge von Marita Martini als 1. Vorsitzende an
2013 - 2016
Der Verein hat keinen 1. Vorsitzenden mehr, die Stelle bleibt mangels Bewerber vakant.
2014
40 Jahre CVJM Gesprächskreis. Ab 2015 wird es kein Programm mehr für den Gesprächskreis geben. Ein letztes offizielles Zusammenkommen ist am – 11.12. 2014 – . Es ist der besinnliche Jahresabschluss gemeinsam mit dem Bibelkreis. So werden diese Zeilen zu einem Abschiedsbrief. Wir derzeitigen Besucher des Gesprächskreises haben festgestellt, das unser Kreis in die Jahre gekommen ist. Wir sind älter und immer weniger geworden. Neue Aktivitäten machten in der letzten Zeit immer mehr Mühe. Vor 40 Jahren waren wir ein Kreis von Erwachsenen im Alter von ca. 30/35 Jahren, die aktiv das Leben im CVJM geprägt haben. Oft gab es auch gemeinsame Aktivitäten mit den Kindern und Freizeiten. Oder wir organisierten „Seniorenfahrten“ mit Kaffeetrinken, für die Senioren im CVJM. Der Gesprächskreis war für uns, neben der Bibelstunde, die zentrale Stelle im CVJM Voerde. Es entstand eine enge Gemeinschaft und persönliche Freundschaften. Als Fazit ist zu sagen, das die 40 Jahre Gesprächskreis im CVJM Voerde, eine von Gott geführte und gesegnete Zeit war. Wir machten oft die Erfahrung der Losung für dieses Jahr 2014 dem Jahr des Abschieds vom Gesprächskreis, jedoch nicht vom CVJM und den Freundschaften. Die Jahreslosung lautet: „Gott nahe zu sein ist mein Glück.“ In der Lutherübersetzung des Verses aus Psalm 73 Vers 28 heißt es: „Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte.“ Das wünschen wir allen Gruppen und Kreisen und Mitgliedern in unserem CVJM Voerde.
Der Theaterkreis feiert mit Creeps Premiere in Oberbauer
Wir haben uns als Verein an der Aktion „Schuhgabe“ der Kleiderstiftung beteiligt und wurden von Schuhen überrollt. 1712 paar Schuhe in allen Größen und Farben konnten auf 72 Kartons auf 5 Paletten, dank der Spedition Schmidt an die Dt. Kleiderstifung übergeben werden
2015
Tratsch im Treppenhaus mit 4 Vorstellungen feiert Premiere.
Es gab die 1. Church Night im Gemeindezentrum.
2018
Amelie Clever wird 1. Vositzende des Vereins.
2019
170 Jahre CVJM Ennepetal-Voerde e.V.
Feier des Jahresfestes im Gemeindezentrum Voerde. Die Andacht hielt Pfarrer Armin Kunze mit gemeinsamen Abendmahl. Anschließen feierte man in den Räumen der Jugendetage miteinander.
Die Arbeiten schreiten voran. Erste Teile sind fertig. Es werden noch Bilder aus der alten Zeit gesucht. Wer kann helfen??????
Wer Beiträge zu unserer Vereinsgeschichte, Fotos oder andere Dokumente hat, sende diese doch bitte an: vorstand@cvjm-en-voerde.de Danke